Samstag, 17. 03. 2018, 19.30 Uhr
Congress Casino Baden
Frédéric Chopin; Klavierkonzert Nr. 2, f-moll
César Franck; Symphonie d-moll
Klavier: Iliyana Stoyanova
Philharmonisches Orchester Györ
Dirigent: Norbert Pfafflmeyer
Ticketservice Congress Casino Baden
Internet: www.ccb.atE-Mail: tickets.ccb@casinos.at
Telefon: 02252 – 444 96 444
Direkt: Mo – Sa: 12.00 – 19.00 Uhr; an Veranstaltungstagen ist die Abendkassa bis 20.00 Uhr geöffnet. Congress Casino Baden; Kaiser Franz Ring 1; 2500 Baden
Frydéryk (Frédéric) Chopin
Frédéric Chopin, Sohn einer polnischen Adeligen, Justyna Krzyzanowska, und eines lothringischen Emigranten, Nicolas Chopin, wurde vermutlich am 22. Februar 1810 in Zelazowa Wola bei Warschau geboren. Er hatte noch eine ältere Schwester, Ludwika (1807 – 1855), mit der ihn zeitlebens ein sehr inniges Verhältnis verband, und zwei jüngere Schwestern Izabela (1811 geb.) und Emilia (1812 geb.).
Seine Mutter führte ihn in jungen Jahren an das Klavierspiel heran, von 1816 bis 1822 war Wojcech Zywny sein einziger Lehrer. Der Knabe, dessen erste Kompositionen von 1817 datieren (die Polonaisen in B-Dur und g-moll), zeigte eine außerordentliche Begabung für Improvisation. Achtjährig trat er in einem Wohltätigkeitskonzert auf und spielte seither in den Salons der polnischen Aristokratie. Ab 1822 nahm er privaten Unterricht in Musiktheorie und Komposition bei Józef Elsner. Dieser ließ ihn die Werke Haydns und Mozarts analysieren, an der Universität hörte er die Vorlesungen des Literaturhistorikers und Dichters Brodzinski. Seit 1825 spielte er auch in einer Warschauer Kirche die Orgel, im Jahr darauf legte er seine Prüfungen in Musiktheorie, Generalbass und Komposition ab. Chopins künstlerische Reife zeigte sich 1827/28 in den Variationen über „La ci darem la mano“ op. 2. Diese Variationen sollten 1831 von Robert Schumann als Werk eines Genies bezeichnet werden. Eine erste Auslandsreise führte Chopin 1828 nach Berlin.1829 brachte ihn eine weitere Reise nach Wien, Prag und Dresden, wobei er in Wien in zwei Akademien im Kärntnerthortheater neueste Konzertkompositionen vortrug. In dieser Zeit entstanden die beiden Klavierkonzerte in e-moll und f-moll. Die Uraufführung des früher entstandenen f-moll-Konzertes fand am 17. März 1830 in Warschau statt, weshalb es eine spätere Opus-Nummer erhielt und als „zweites“ Klavierkonzert bezeichnet wird ist fraglich. Das e-moll-Konzert entstand unmittelbar danach und wurde von Chopin am 11. Oktober 1830 anläßlich seines Abschieds aus Warschau aus der Taufe gehoben. Am 2. November verließ Chopin Warschau, reiste nach Wien und im darauffolgenden Jahr über München und Stuttgart nach Paris, wo er am 14. September eintraf. Hier lernte er einflussreiche Musiker, wie Rossini, Liszt, Berlioz, Hiller oder Kalkbrenner kennen. Ein Konzert im kleinen Salon von Camille Pleyel am 26. Februar 1832 brachte ihn in Kontakt mit der musikalischen Elite von Paris, was natürlich große Auswirkungen zeitigte: die Pariser Verleger rissen sich um Chopins Kompositionen, der Adel riss sich um Klavierunterricht bei dem neuen Star…. Bei einem zufällig arrangierten Privatkonzert wurde Chopin von einflussreichen Kreisen „entdeckt“, fortan war Klavierunterricht seine Haupteinnahmequelle. Bis 1835, dem Jahr in dem er sich vom Konzertpodium zurückzog, war Chopin das Idol aller Pariser Salons, wer auf sich hielt, musste Chopin engagieren. Im Oktober 1836 traf er auf Mallorca erstmalig die exzentrische Künstlerin George Sand, mit der ihn ab Sommer 1837 für viele Jahre eine enge Beziehung verbinden sollte. Erste Anzeichen seiner Tuberkulose waren nicht mehr zu übersehen, Chopin verbrachte den Winter 1838/39 mit George Sand und ihren Kindern, ohne besondere Besserung seines Gesundheitszustandes auf Mallorca, im Gegenteil, die Heimreise glich einer Flucht mit ständigen Blutstürzen, die erst ein französischer Arzt eindämmen konnte. Die Lebensgemeinschaft der beiden Künstler wurde immer enger, bis sie 1840 eine gemeinsame Wohnung in Paris bezogen, die Sommer hatte Chopin sowieso schon auf dem Landsitz der Sand in Nohant verbracht. Die letzten Lebensjahre des Meisters waren überschattet von der Krankheit, von der er sich nie mehr erholen sollte. Im Spätherbst 1848 unternahm Chopin eine Konzertreise nach England und Schottland, sein endgültig letztes Konzert gab er am 16. November 1848 in London. Krankheitsbedingt mußte er auch seine Unterrichtstätigkeit einstellen. Er erlag seinem Leiden am 17. Oktober 1849. Chopins Klavierkonzert Nr. 2, f-moll, op. 21 entstand 1829 und ist somit ein Jugendwerk, wie auch das erste Konzert in e-moll. Es ist vielleicht noch brillanter gehalten, erreicht aber in der Thematik nicht die gleiche Prägnanz. Im ersten Satz können die perlenden Läufe, die glitzernden Passagen oder Terzenketten nicht über die blasse Thematik hinwegtäuschen, wenngleich jeder Pianist hier brillieren kann. Ein wirklich bedeutender Satz ist hingegen das Larghetto mit Notturnocharakter, eine schwelgerische Melodie in reizvollen Umspielungen und Verzierungen zaubert eine einzigartige Stimmung hervor. Das Allegro vivace, ein virtuoses Walzerrondo kommt in seiner rastlosen Beweglichkeit einem perpetuum mobile sehr nahe – auch hier kann ein Pianist faszinierende Wirkungen erzielen. A. Willander
César Franck
César Franck wurde am 10. Dezember 1822 in Lüttich geboren. Lüttich gehörte zu diesem Zeitpunkt zum Königreich der Vereinigten Niederlande. Der Vater, Nicolas-Joseph war Börsenmakler und entstammte einer alten Gutsbesitzerfamilie, die Mutter, Catherine Barbe Frings entstammte einer Aachener Kaufmannsfamilie. Als Wallone wurde César französisch erzogen und beherrschte bis zu seinem Lebensende nur diese Sprache.
Bereits neunjährig wurde er Student des wenige Jahre zuvor begründeten Conservatoire royale in Lüttich. Sehr schnell debütierte er als Pianist in Konzerten in Lüttich, Brüssel und Aachen, was den Vater bewog, das Talent seines Sohnes ähnlich Franz Liszt zu nutzen. Als Impresario seines Sohnes reiste Nicolas-Joseph Franck mit César nach Paris wo aber eine Wunderkindkarriere ausblieb. César studierte in Paris weiter und verdiente sich die Kosten seines Unterrichts als Klavierbegleiter bei den Gesangsstunden des Tenors Giulio Marco Bordogni. Der Vater wollte ihn am Pariser Conservatoire einschreiben lassen, was an seinem Status als Ausländer scheiterte, Er nahm die französische Staatsbürgerschaft an und war bald darauf Schüler des berühmten Zimmerman. Zu dieser Zeit war César bereits ein vielversprechender Virtuose. Er hatte bereits im Februar 1836 bei einem Konzert im Athénée musical einen Teil seines zweiten Klavierkonzertes gespielt. Am 2. August 1838 wurde er mit einem in der Geschichte des Conservatoire einmaligen I. Preis für Klavier ausgezeichnet, da er ein vom Blatt zu spielendes Stück auf Anhieb eine Terz tiefer transponiert hatte. Nebenher studierte er bei Benoists Orgel, worin er allerdings anfangs keine besonderen Erfolge erzielte. Der übermächtige Vater nahm César 1842 vom Conservatoire, „damit er verstärkt Klavier üben könne“, in Wahrheit wollte er mit seinen beiden Söhnen, Joseph Franck war ein hochbegabter Geiger, mehr Einnahmen erzielen, er wollte ihnen in Belgien eine Karriere unter der Protektion des Königs ermöglichen. César widmete auch seine „Trois Trios concertants“ op. 1 König Leopold I. von Belgien. 1843 unternahmen die Francks eine mäßig erfolgreiche Tournee durch Belgien und Deutschland. Nach Paris zurückgekehrt, nahm die Presse kaum Notiz von einem Konzert Césars, weshalb sich der Komponist von der Klaviervirtuosenlaufbahn abwandte und der Opernkomposition zuwandte. Seine Oper „Ruth“ wurde von Halevy und Meyerbeer hoch gelobt, der Erfolg des Werkes blieb aber mäßig. Im Frühjahr 1846 verlobte sich César mit einer Schülerin, Félicité Saillot Desmousseaux, wodurch es zum Bruch mit dem diktatorischen Vater kam. Nun war er frei, aber die Rückzahlungen, die er dem Vater für Studium und pianistische Karriere leisten musste, brachten ihn in eine finanziell prekäre Situation. Sein erster Posten, der ein regelmäßiges Einkommen bedeutete, war der eines „organiste accompagnateur“ an Notre-Dame-de-Lorette. 1848 heiratete Franck, aus dieser Ehe sollten vier Kinder entstammen, von denen zwei relativ früh verstarben. Als die Revolution in Paris ausbrach reiste er zu Verwandten nach Besancon und wanderte dann zu Fuß in die Schweiz. Von den Anstrengungen der Komposition seiner Oper „Le Valet de ferme“ erkrankte César schwer. Während des Second Empire (1852 – 1870) arbeitete Franck in erster Linie als Lehrer, Klavierbegleiter und Kirchenmusiker. Er unterrichtete sowohl privat, als auch an Institutionen, als Klavierbegleiter war er dem Institut musicale d‘ Orleans verpflichtet. Er strebte aber immer mehr nach Anerkennung als Organist. Der Fortschritt seiner Organistenkarriere ging mit dem Aufschwung des Orgelbaues und damit mit der Etablierung des Orgelwerkes von Bach konform. Verbunden mit Bachs Aufschwung setzte sich in Frankreich auch die deutsche Pedalklaviatur durch. Franck wurde hauptamtlicher Organist an mehreren Kirchen von Paris und schließlich Professor am Conservatoire. Als er dieses Ziel erreicht hatte, war er bereits im Begriffe, sich einer anderen Musikgattung zuzuwenden: der Instrumentalmusik. Neben mehreren Kammermusikwerken entstanden in der Folge eine weitere Oper, ein Oratorium, das erst nach seinem Tode aufgeführt werden sollte und große Orchestermusik. Hier fand Franck seine großen Vorbilder in Deutschland, wobei auch seine Freundschaft zu Franz Liszt mitgeholfen haben könnte. Er bewunderte Beethoven und fand in Johannes Brahms und Richard Wagner Kollegen, denen er unbewusst nacheiferte. In der d-moll-Symphonie, die in dieser Zeit entstand, sind die Einflüsse beider Komponisten nicht zu überhören. Franck, war gezwungen auch außerhalb des Conservatoriums zu unterrichten, konnte fast nur im Sommer, in Ferienzeiten, komponieren, was natürlich an seinen Kräften zehrte und schließlich zur Erschöpfung führte. Im Jahr 1890 war er fast das ganze Jahr krank und starb schließlich am 8. November. César Francks Symphonie in d-moll, FWV 48, sein wichtigstes symphonisches Werk ist nur dreisätzig und stilistisch eine eigenartige Mischung von französischen und deutschen Elementen. Besonders Einflüsse von Wagner als auch solche von Brahms sind nicht zu überhören. Der breit angelegte erste Satz ist sehr ernst gehalten. Anfangs scheinen ernste Fragen an das Schicksal in langsamem Tempo dann aber in bewegtem Allegro und wieder in Lento gestellt, die in einer gegenübergestellten zweiten Themengruppe trostreich und hoffnungsvoll beantwortet werden. Aus nebelhaftem Pianissimo erhebt sich eine zarte Geigenkantilene, die triumphal zu leuchtenden Dur-Harmonien führt. In der Durchführung werden die beiden gegensätzlichen Themen in kunstvoller Verarbeitung zueinander geführt, das drohende Schicksalsthema bleibt aber dominant. Im zweiten Satz, Allegretto, erklingt zu den Pizzicati der Streicher und Harfen eine schwermütige Melodie des Englischhorns, dann eine tröstende Geigenkantilene zu dumpfem Trauermarsch. Der dritte Satz, Allegro non troppo, setzt lebensbejahend ein, das erste Thema kehrt aber wieder zu der schwermütigen Stimmung des zweiten Satzes zurück, wobei reinste „Tristan“-Chromatik vorherrscht. Das stürmische Finalthema braust aber über diese wehmütige Erinnerung hinweg zu einem lebensbejahenden Abschluss. A. Willander
Solistin des Konzertabends am 17.03.: Iliyana Stoyanova
Iliyana Stoyanova wurde 1992 in Sliven / Bulgarien geboren. Von 2002-2011 erhielt sie Klavierunterricht im Nationalgymnasium für Musik, Tanz und Bühnenkünste „Hristina Morfova“ in Stara Zagora, Bulgarien, bei Ivaylo Velichkov. Sie ist mehrfache Preisträgerin des internationalen Wettbewerbs „Klassik und Gegenwart“ in Stara Zagora, Bulgarien und trat als Solistin mit dem Orchester der National Opera Stara Zagora auf.
Seit 2011 studiert sie an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien bei Prof. Markus Prause. Iliyana nahm an Meisterkursen mit Paul Badura-Skoda, Alexander Jenner, Mauricio Vallina, Henri Siegfridsson, Menahem Pressler, Denys Proshayev teil. 2015 absolvierte sie erfolgreich das Bachelorstudium, und setzt derzeit ihr Masterstudium fort. Sie erhielt den 3.Preis beim internationalen Wettbewerb „Giovanni Musicisti“ in Treviso, Italien. 2013 wurde sie als Stipendiatin für ein Konzert bei der Generalvertretung Fazioli im Klaviersalon Stingl in Wien ausgewählt. 2014 wirkte sie bei Benefizkonzerten zu Gunsten der Taifun-Opfer in den Philippinen im MuTh und für den Kiwanis Klub „Maria Theresia“ mit. Sie gab bereits Klavier-Soloabende in Wien und Paris, Sofia. 2016 war sie eine Preisträgerin des Fidelio Wettbewerbs, Wien, Österreich. Im selben Jahr trat sie als Solistin mit dem Kammerorchester „Orpheus“ in Pernik, Bulgarien auf. Neben ihren Tätigkeiten als Solistin ist sie auch als Kammermusikerin stetig aktiv. So konzertierte sie im Rahmen eines MUK-Projekts mit ihrem Klaviertrio im Musikverein Wien. Weiters wurde ihr Trio im Juli 2017 eingeladen das Eröffnungskonzert des Festival Gudaca Perast in Montenegro zu spielen. Im Februar 2018 trat sie als Solistin mit dem Sliven Symphonischen Orchester auf.